Andacht zum Thema Bittgebet

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Liedvorschlag: Du hast uns Herr gerufen und darum sind wir hier, erste Hälfte
Glauben wir, daß Gott JHWH Wunder tut? Glauben wir daran, daß JHWH die Welt erschaffen hat und daß er uns als seine Kinder erschaffen und angenommen hat? Glauben wir daran, daß er uns liebt und daß er uns zu sich holt um die Ewigkeit mit uns zu verbringen? Glauben wir, daß er unsere Gebete erhört, daß er jeden von uns kennt, jedem von uns zuhört und auch jedem von uns hilft?

Ich denke, wir glauben schon prinzipiell daran. Sonst würden wir nicht das Abendmahl miteinander feiern. Wir würden sonst auch nicht miteinander Fürbitte halten. Und wir würden auch nicht das Glaubensbekenntnis gemeinsam sprechen, wenn es nicht so wäre. Denn all diese Dinge tun wir im Glauben.
Glauben wir daran, daß die Bibel die Wahrheit über JHWH sagt? Vertrauen wir der Heiligen Schrift?

Ich denke schon, sonst würden wir uns nicht immer wieder auf sie berufen. Schließlich erfahren wir durch dieses Buch Hilfe und Leitung in unserem Leben, teilweise mehr als uns bewußt ist.
Glauben wir an den Heiligen Geist? Glauben wir daran, daß JHWH uns durch ihn tröstet und leitet?

Ich denke auch, denn ich vermute mal, daß die meisten von uns schon irgendwann mal etwas von dem Trost gespürt haben, den JHWH uns auf diesem Wege zukommen läßt.
Glauben wir also?
Ja, wir glauben.
Vertrauen wir aber unserem Glauben?
Oder anders gefragt:
Vertrauen wir darauf, daß unser Glaube all das tut, was uns prophezeit und zugesprochen wurde? Vertrauen wir JHWH unser Leben komplett an? Geben wir uns ganz in seine Hand? Nehmen wir seine Botschaft ganz für uns in Anspruch?

Ich weiß nicht so recht. Ich vermute, viele von uns haben damit ihre Schwierigkeiten, einschließlich mir selber. Klar vertraue ich schon irgendwie darauf, daß er irgendwann irgendwie alles zurechtrücken wird. Aber heute, ganz konkret jetzt, in diesem Augenblick?
Ich habe nur eines erfahren: JHWH hat mich bis jetzt noch nie hängen lassen, obwohl er die Möglichkeit dazu hatte. Wann immer ich mich einmal auf seine konkreten Zusagen verlassen habe, hat er alles gehalten, was er versprochen hat. Was bis jetzt daneben ging, habe ich mir entweder selbst versaut oder mir von anderen Menschen versauen lassen.

Ich selber habe Gott JHWH schon manchmal hängen lassen. Ich habe auch Menschen schon des öfteren enttäuscht.
Aber Gott JHWH ist anders. Wie ist er? Erhört er unsere Gebete? Sorgt er für uns?
Jesus sagt dazu:
Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, Verse 7 bis 11:

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfägt; und wer da suchet, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? oder wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!
Matthäus-Evangelium, Kapitel 18, Verse 18 bis 20:

Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Markus-Evangelium, Kapitel 11, Verse 23 bis 25:

Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg spräche: Heb dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß geschehen werde, was er sagt, so wird's ihm geschehen. Darum sage ich euch: Alles was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, daß ihr's empfangt, so wird's euch zuteilwerden. Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen.
Johannes-Evangelium, Kapitel 15, Vers 7

Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.
Johannes-Evangelium, Kapitel 16, Verse 23 und 24

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben. Bisher habt ihr um nichts gebetet in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei.
Worte des lebendigen Herrn Jesus Christus. (revidierte Lutherübersetzung)
Was hat das nun alles miteinander zu tun?

Meine Frage für diese Andacht war folgende: Ist es sinnvoll, von unserem Gott etwas zu erwarten? Ist es sinnvoll, JHWH um etwas zu bitten und ernsthaft daran zu glauben, daß er sich darum kümmert?
Ich sage: ja!

Wie komme ich darauf?

Ein konkretes Beispiel:
Ein Freund von mir, der mit mir zusammen in Dresden studiert, hatte mehr oder weniger chronische Kopfschmerzen. Nun sagt aber die Schrift, daß das nicht zwingend so sein muß. Wir sollen Gott JHWH, unseren Vater, im Namen Christi um Heilung bitten indem wir uns zusammensetzen, die Hände auflegen und für den Kranken beten. Dann wird sich Gott darum kümmern, damit unser Glück vollkommen sei.

Um es kurz zu sagen: Wir haben gebetet, und JHWH hat sich darum gekümmert.

Was, wenn er es nicht getan hätte? Wäre es ein Zeichen gewesen, daß unser Glaube nicht ausreicht?
Ich glaube nicht.
Schließlich ist Gott JHWH kein Bierfaß, in das man einen Zapfhahn schlägt und dann einfach aufdreht. Ich weiß auch nicht, ob alle Kranken, denen die Hand nach Gottes Weisung aufgelegt wird, wieder gesund werden. Ich weiß es einfach nicht. Ich weiß aber ganz sicher: wenn mehr Christen diese Verheißung für sich in Anspruch nähmen, könnten viel mehr Menschen von vielen Lasten und Plagen befreit werden.

Was ich damit sagen will: Gebet hat mehr Kraft, als man landläufig annimmt. Es ist auch kein Jux und kein interessantes Experiment, JHWH um eine Krankenheilung zu bitten nach dem Motto "macht er's oder macht er's nicht?" Es ist auch keine Selbstbestätigung, was für einen tollen Glauben man doch hat. Gott um Krankenheilungen zu bitten betrachte ich stattdessen als eine Pflicht. Wenn ich tatsächlich glaube, daß JHWH meinen Bruder oder meine Schwester heilen kann, wenn ich ihn darum im Namen Christi bitte, dann will ich meinem Bruder oder meiner Schwester das nicht vorenthalten.

Nochmal kurz zu der Frage: was hätte ich getan, wenn Gott JHWH unser Gebet nicht erhört hätte?
Ich weiß es nicht. Es ist auch unwichtig. Er hat es erhört. Das ist die Tatsache, die zählt. Er hat die Kopfschmerzen geheilt.

So bleibt mir nur, ihm dafür zu danken.
Und Krankenheilung ist nicht alles, worum ich JHWH bitten kann, es gibt noch viele andere Dinge, um die sich Gott zu kümmern bereit ist.
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich kann Wunder damit nicht erzwingen. Außerdem bin ich von der Qualität und Wirksamkeit der modernen Medizin überzeugt und wöllte nicht auf einen Arzt verzichten.
Alles was ich mit einem Gebet tun kann:
Ich kann ein ernsthaftes Problem, mit dem ich selber nicht fertig werde, ansacken und Gott vor die Füße stellen und sagen: "Papi, ich komm damit nicht klar, bitte hilf mir!"
Und JHWH wird sich das Problem ansehen und etwas damit machen und er wird mir helfen, so oder so.
Wer keine Bewerbung schreibt, wird es schwer haben, eine Arbeit zu finden.
Wer keine Anträge ausfüllt, hat Schlechte Chancen auf BAFÖG, Wirtschaftsförderung, Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe.
Wer kein Gebet spricht, dem wird es schwer fallen Gott kennen zu lernen oder etwas von ihm zu erhalten.
Und JHWH hat gegenüber allen anderen Instanzen einen Vorteil: er interessiert sich für uns. Es ist ihm nicht egal, wie es uns geht. Er liebt uns. Er wird unsere Bitten erst recht erhören und sich darum wirklich kümmern.
Habt Mut, Gott JHWH etwas zuzutrauen. Er kann Dinge tun, die für uns unmöglich sind.
Vorschlag für Abschlußgebet:
Psalm 40, 2-6

Ich harrte auf JHWH, und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien.
Er zog mich aus der grausigen Grube aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels, daß ich sicher treten kann;
er hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unseren Gott. Das werden viele sehen und sich fürchten und auf JHWH hoffen
Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf JHWH und sich nicht wendet zu den Hoffärtigen und denen, die mit Lügen umgehen!
JHWH, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest; dir ist nichts gleich! Ich will sie verkündigen und davon sagen, wiewohl sie nicht zu zählen sind.
Liedvorschlag: Du hast uns Herr gerufen und darum sind wir hier, zweite Hälfte
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