Sinn & Zweck

Index nächste Seite

Der Zweck von Zeigern besteht darin, Speicherplatz optimal auszunutzen. Das hört sich etwas seltsam an, trifft die Sache aber haargenau. Was ist nun ein Zeiger? Ein Zeiger, auch Pointer genannt, ist eine Art Lesezeichen. Der Zeiger enthält selbst keine Inhalte, sondern nur einen Hinweis darauf, wo man einen bestimmten Inhalt findet.
Ein Gleichnis soll besseres Verständnis schaffen: fragt mich jemand nach meinem Taufspruch, so gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten, diese Frage zu beantworten. Die eine Antwort lautet: "Jesus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater denn durch mich."
Die zweite Antwort lautet: "Evangelium des Johannes im Neuen Testament der Bibel, Kapitel 14, Vers 6".
Die erste Antwort enthält den Inhalt meines Taufspruches, die zweite Antwort dagegen beinhaltet lediglich die Information, wo man diesen nachlesen kann, also einen Zeiger auf den Inhalt. Ein Zeiger im Sinne der Informatik enthält die Nummer des Speicherbereiches, in dem die geforderte Information zu finden ist.

Wenn also große und lange Informationen beispielsweise an Unterprogramme übergeben werden sollen, so ist es nicht sinnvoll, die Information in voller Länge in den der Funktion zugeteilten Speicherbereich zu kopieren und dann, nach Bearbeitung, in veränderter Form wieder zurückzukopieren. Man gibt dem Unterprogramm einen Zeiger auf die Information, die es verwenden oder verändern soll, und befähigt es damit, seine Aufgaben auszuführen, ohne viel Speicher zu belegen. Natürlich braucht ein Zeiger selbst auch Speicher, das ist allerdings meist relativ wenig im Vergleich zu den Mengen, auf die er verweist.

Ein weiterer Vorteil ist der, daß mit Hilfe von Zeigern Speicher dynamisch verwaltet werden kann. Wenn man Speicher braucht, nimmt man sich welchen, wenn man ihn nicht mehr braucht, gibt man ihn wieder frei. So kann der gleiche Speicherbereich mal mit dem einen, mal mit einem anderen Inhalt gefüllt werden. Eine Variable, die statisch angelegt wird, ist dagegen permanent vorhanden.

Außerdem ergibt sich durch Zeiger die Möglichkeit der Bildung von Listen, dazu jedoch später.

Index nächste Seite

Autor: Ulrich Kritzner