IndividuRail ist die Idee einer
PRT-Verwirklichung auf der Basis
herkömmlicher Rad-Schiene-Technologie. Durch die zusätzliche Einführung
passiver Weichen,
selbstverständlich ohne Abschaffung herkömmlicher aktiver Weichen, werden die Anforderungen des PRT-Betriebes für das System Eisenbahn
leicht lösbar.
Üblicherweise werden PRT-Systeme heutzutage (2010) als Gadgetbahn(*) geplant und verwirklicht.
Allerdings geschieht das nicht, weil Gadgetbahnen signifikant effizienter, zuverlässiger, komfortabler
oder auf irgendeine andere Art besser wären als herkömmliche auf Stahlrädern über Stahlschienen rollende Eisen-, Stadt-, Hoch-,
U- und Straßenbahnen, denn das sind sie nicht.
Es findet seine Ursache eher darin, daß diverse Leute, über deren Kompetenz und Sachkenntnis prinzipiell nichts Erfreuliches
vermeldet werden kann, anscheinend der Ansicht sind, daß ein Verkehrssystem, was seit fast 200 Jahren effizient, zuverlässig und
störumgsarm seinen Dienst tut, nämlich die Eisenbahn, nicht mehr zeitgemäß wäre.
Mittlerweile existieren reale Meßwerte über tatsächliche Bau- und Betriebskosten sowie Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit
diverser Gadgetbahnen, darunter
Einschienenbahnen und
gummibereifte Straßenbahnen und Spurbusse, die belegen, daß herkömmliche
Eisenbahnen unter vergleichbaren Bedingungen und bei vergleichbarer Trassierung durchgängig kostengünstiger zu betreiben oder
bei gleichem Preis deutlich durchsatzstärker sind.
(*) Eine Gadgetbahn ist ein spurgeführtes Verkehrsmittel, dessen Prinzip nicht dem einer Eisenbahn oder Seilbahn
und daraus abgeleiteten Formen wie Straßenbahn, Stadtbahn, Standseilbahn und ähnlichem entspricht und bei dem fraglich ist,
weshalb man es einem eisenbahnartigen oder seilbahnartigen Verkehrsmittel vorziehen sollte.
Diese Erkenntnisse sind von der Logik her auch nicht sehr unerwartet und verwunderlich. Die Baukosten einer Bahn werden hauptsächlich
vom Gewicht, der Fahrgeschwindigkeit und den Abmessungen der Fahrzeuge vorgegeben, wenn man von ansonsten vergleichbaren Rahmenbedingungen
in Bezug auf Umgebung, Baugrund und rechtliche Belange ausgeht.
Fahrgeschwindigkeit und Gewicht der Fahrzeuge geben die Tragfähigkeitsanforderungen an den Unterbau vor, und die Abmessungen der
Fahrzeuge bedingen das freizuhaltende Lichtraumprofil. Soll eine Einschienenbahn genauso leistungsfähig sein wie eine herkömmliche
Eisenbahn, so werden auf der Einschienenbahn ähnlich schwere, schnelle und große Fahrzeuge eingesetzt werden. Entsprechend muß
der Unterbau ähnlich tragfähig sein wie der einer vergleichbaren Eisenbahn. Also werden auch vergleichbare
Kosten für Brücken, Tunnels und ebenerdige Trassen anfallen. Sind die Fahrzeuge einer Eisenbahn und einer Einschienenbahn ähnlich
leicht, langsam und klein, können die Eisenbahnbrücken für Hochbahnabschnitte ähnlich leicht und kostengünstig gehalten
werden wie die Fahrbalken einer Einschienenbahn, und natürlich sind auch Tunnels entsprechend klein und kostengünstig.
Natürlich kann eine normalspurige Eisenbahnbrücke nicht so schmal gehalten werden wie der Fahrbalken einer Einschienenbahn.
Durch luftige Fachwerkbauweise ähnlich einem Achterbahnfahrgerüst läßt sich jedoch ebenfalls eine geringe Verschattung
und gute optische Transparenz erreichen. Durch die Verwendung vorgespannter Kabel läßt sich sogar eine Leichtigkeit und
Transparenz erreichen, wie sie bisher nur die
Aerobus-Hängebahn bieten konnte.
Das Prinzip eines extrem leichten, mit Stahlseilen vorgespannten Fahrweges für stehende Fahrzeuge trägt den Namen
"String Transport".
Auch, daß die Paarung Gummirad auf Beton oder Asphalt nicht grundsätzlich besser für spurgeführten Verkehr geeignet ist
als die Paarung Stahlrad auf Stahlschiene, ist nicht weiter überraschend. Will man einigermaßen komfortabel, schnell und wirtschaftlich
unterwegs sein, so ist man mit dem vergleichsweise wartungsarmen und für hohe Geschwindigkeiten geeigneten System Eisenbahn deutlich besser
bedient als mit gummibereiften Alternativen. Auch schnelle Einschienenbahnen rollen üblicherweise auf Stahlrädern über Stahlbänder.
Einen wichtigen und einzigartigen Vorteil hat IndividuRail übrigens gegenüber allen Gadgetbahn-PRT-Ideen: Die Kompatibilität
zu normalspurigen Eisen-, Stadt-, Hoch-, U- und Straßenbahnen. Zwar ist der Mischbetrieb leichter PRT-Fahrzeuge mit schweren
Eisenbahnzügen fast nirgendwo auf der Welt gestattet, allerdings können die
Podcars im Mischbetrieb mit Stadtbahnen verkehren, und
die Stadtbahnen können mit schweren Eisenbahnzügen im Mischbetrieb verkehren. Weiterhin dürfte es möglich sein, in der
nächtlichen Betriebspause des Massentransits einen Nachtverkehr mit Podcars anzubieten, da auf diese Art kein gleichzeitiger Mischbetrieb
zwischen schweren und sehr leichten Bahnfahrzeugen stattfindet, sondern die Gewichtsklassen nach Tageszeiten getrennt werden. In Deutschland
würde das bedeuten, daß dieselbe Strecke tagsüber nach
EBO
mit Regionalbahnen und nachts nach
BOStrab
mit Podcars betrieben werden könnte, womit ein wirtschaftlicher Betrieb rund um die Uhr möglich wäre.