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Gibt es die "Wahre Religion"TM?

Verschiedene Leute reklamieren für ihre Glaubensgemeinschaft den Titel "Wahre Religion", was dann natürlich voraussetzt, daß alle anderen der "Falschen Religion" angehören. Ist solches Vorgehen zulässig?
Freilich kann ich hier nur Glaubensgemeinschaften miteinander vergleichen, die ich durch persönlichen Kontakt mit deren Mitgliedern kenne und in deren offizielle Theologie ich Einblick erhalten habe.

Ich selbst bin Mitglied der evangelischen Kirche, werde aber neben den Trugschlüssen der offiziellen evangelischen Theologie auch auf die der Katholiken und Zeugen Jehovas eingehen.

Mir einen Einblick in die Theologie des Islam zu verschaffen, bin ich bisher nicht gekommen, da mir der Qur-an zu "nutzterunfreundlich" ist, als daß ich ihn in größerem Umfange lesen wöllte. Von Umfang, Strukturierung, Ordnung und vor allen Dingen von den Erklärungen und Begründungen her kann der Qur-an in keinem Falle der Bibel das Wasser reichen. An eine grundlegende Glaubensschrift stelle ich die Forderung, daß sie ein möglichst umfassendes, gut erklärtes Handbuch zur Lebensgestaltung und zum Umgang mit dem Planeten Erde ist und alle Qualitäten eines guten "Nutzerhandbuches" aufweist. Von daher ist die Bibel dem Qur-an weit überlegen.
Das geschichtlich bestbezeugte und gesicherte Ereignis in der Geschichte des Islam ist jedenfalls die Heirat des über fünfzigjährigen Mohammed mit der sechsjährigen Aisha gegen deren und den erklärten Willen ihres Vaters, denn einem Propheten muß man gehorchen. Mit der Entjungferung wartete Mohammed immerhin, bis sie neun Jahre alt war. Naja, man gönnt sich ja sonst nichts. Bei uns käme man dafür in's Gefängnis. Mohammed gab dazu nur zu Protokoll, daß Allah ihn angeblich dazu angestiftet haben soll, was einiges erklärt. Wie sagt Jesus doch so schön: "An Ihren Taten sollt Ihr sie erkennen." Mohammed hat in seinem Leben ja einiges gemacht, und die Frage, die sich jetzt jeder stellen kann oder auch nicht, ist, ob sich ein Prophet Gottes so benimmt, wie Mohammed das getan hat. Ich würde Mohammeds Verhalten durchaus als -- gelinde gesagt -- unprofessionell betiteln wollen.

Auch mit dem Judentum konnte ich mich nur wenig befassen, das aber eher aus Informationsmangel. Es ist unheimlich schwierig, eine vollständige Fassung des Talmud in Deutscher Sprache aufzutreiben. Jesus hat sich durch den Inhalt des Talmud, der eigentlich eine Ergänzung zum Alten Testament sein sollte, diesem aber teilweise widerspricht, zu einigen wütenden Äußerungen hinreißen lassen. Natürlich gab es den Talmud in seiner heutigen Form zu Jesu Zeiten noch nicht, aber eine Alpha- oder Betaversion sollte schon vorhanden gewesen sein. Warum sonst hätte Jesus eine Warnung nach der anderen vor den jüdischen Schriftgelehrten herausgeben sollen? Sie lehrten, aber sie lehrten nicht den Willen Gottes, sonst hätte Jesus sie nicht angegriffen. Was also lehrten sie, was lehren sie heute? Ich weiß es nicht mit Bestimmtheit. Weiterhin läßt sich mit Gewißheit sagen, daß der größte Teil der jüdischen Geschichte stark frisiert, wenn nicht gar frei erfunden ist, und zwar begonnen im alten Testament bis hin zum heutigen Tag -- das reicht vom angeblichen Exclusivbund mit Gott -- Gott hat noch nie in rassistischen oder völkischen Kategorien geurteilt -- bis in unsere Zeit. Ich würde das Judentum, wenn man mal von einem Glauben als Software für Menschen spricht, als eine Art Psychovirus klassifizieren, der die von ihm befallenen Menschen zu allerlei starrsinnigen und mit universeller (göttlicher) Logik nicht begründbaren Handlungen verleitet. Das jüdische Glaubenssystem stellt meines Erachtens nicht die gottgewollte und wahre Sicht auf Gott und die Menschen dar, es ist eher wie ein -- sagen wir mal -- Emailwurm im Internet, nur halt für Menschen, der den Leuten in den Synagogen aufgespielt wird, den sie sich auch gern aufspielen lassen. Für mich ist es ein bug, für sie ist es ein Feature. Und wenn man mal ehrlich ist, gibt es darüber eigentlich auch nicht viel mehr zu sagen. Es ist eine seltsame Software für Menschen, deren Sinn sich mir nicht erschließt und die in etwa so stabil wie Windows 95 läuft.

Die fernöstlichen Glaubenssysteme hingegen beschäftigen sich nicht mit Gott in dem Sinne, den das Wort im heutigen deutschen Sprachgebrauch einnimmt. Es wird viel von "außerhalb Zugereisten" berichtet, die indischen Tempel haben deshalb auch die Form von Flugscheiben (fliegende Untertassen, UFOs, siehe auch: "Wir bauen eine fliegende Untertasse"), weil sie Denkmäler für die Raumfahrzeuge dieser Zugereisten sind. Die fernöstlichen Glaubenssysteme haben einen viel allgemeineren Gottesbegriff, sie operieren in anderen geistigen Kategorien oder Dimensionen als Christentum, Islam oder Judentum, und es kann nicht schaden, diese Kategorien auch für sich zu erschließen. Die fernöstlichen "Götter" überhaupt als "Götter" zu bezeichnen, ist schlicht eine Fehlübersetzung, sie nehmen in diesen Systemen lediglich den Platz ein, den in den Naturwissenschaften die Naturgesetze einnehmen, nicht aber den Platz dessen, das oder der diese erschaffen hat. Man könnte also auch einen Naturwissenschaftler der Vielgötterei bezichtigen, weil er ja viele Naturgesetze kennt und diesen in seinen Berechnungen huldigt, aber das wäre schlicht und ergreifend Schwachsinn, denn vielleicht ist dieser Naturwissenschaftler ja ein frommer, gottgläubiger Mann. Doch zurück zum fernen Osten:
Im zehnten Liederkreis der Rig Veda, einer uralten atlantisch-indischen Überlieferung, deren Kern wahrscheinlich über 16000 Jahre alt ist, heißt es in der 129. Hymne über das, was wir als Gott bezeichnen:
Weder Nichtsein noch Sein war damals; nicht war der Luftraum noch der Himmel darüber. Was strich hin und her? Wo? In wessen Obhut? Was war das unergründliche tiefe Wasser?
Weder Tod noch Unsterblichkeit war damals; nicht gab es ein Anzeichen von Tag und Nacht. Es atmete nach seinem Eigengesetz ohne Windzug dieses Eine. Irgend ein Anderes war weiter nicht vorhanden.
Am Anfang war Finsternis in Finsternis versteckt; all dieses war unkenntliche Flut. Das Lebenskräftige, das von der Leere eingeschlossen war, das Eine wurde durch die Macht seines heißen Dranges geboren.
Über dieses kam am Anfang das Liebesverlangen, was des Denkens erster Same war. -- Im Herze forschend machten die Weisen durch Nachdenken das Band des Seins im Nichtsein ausfindig.
Quer hindurch ward ihre Richtschnur gespannt. Gab es denn ein Unten, gab es denn ein Oben? Es waren Besamer, es waren Ausdehnungskräfte da. Unterhalb war der Trieb, oberhalb die Gewährung.
Wer weiß es gewiß, wer kann es hier verkünden, woher sie entstanden, woher dies Schöpfung kam? Die Götter (kamen) erst nachher durch die Schöpfung dieser (Welt). Wer weiß es dann, woraus sie sich entwickelt hat?
Woraus diese Schöpfung sich entwickelt hat, ob er sie gemacht hat oder nicht -- der der Aufseher dieser (Welt) im höchsten Himmel ist, der allein weiß es, es sei denn, daß auch er es nicht weiß.
(Übersetzung: Karl Friedrich Geldner)

Da das aber momentan alles (noch) nicht aktuell ist, will ich hier nur die mir näher bekannten Glaubensgemeinschaften behandeln, die sich auf der Bibel begründen:

Ist die Evangelische Kirche die "wahre Religionsgemeinschaft?"
Ist die Katholische Kirche die "wahre Religionsgemeinschaft?"
Sind die Zeugen Jehovas die "wahre Religionsgemeinschaft?"

In diesen drei Artikeln habe ich dargelegt, daß keine dieser drei hier genannten Glaubensgemeinschaften den Titel "einzig wahre Religion" für sich reklamieren darf, obwohl zumindest die Zeugen Jehovas vollzählig und die Katholiken teilweise darauf bestehen.
Viel wichtiger ist es, daß der einzelne Christ sich Gedanken über den Inhalt der Bibel macht, und diese mit den anderen Christen teilt. Offizielle Lehrmeinungen (Dogmen) sind anhand der Bibel auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen und gegebenenfalls über den Haufen zu werfen.
Also: Nicht die Institution darf das Leitbild sein, sondern nur und ausschließlich die Bibel.

Bedauerlich ist außerdem die Spaltung der Christenheit in viele Splittergruppen, die heutzutage allerdings vermehrt zusammenarbeiten.
Eigentlich sollte die Christenheit "Ein Volk" sein. Aber unter den Christen herrscht immer noch eine Art "kalter Krieg" (glücklicherweise heute fast immer ohne Waffen), genau wie innerhalb des einen und doch geteilten Deutschen Volkes bis 1989 und des immernoch einen und doch geteilten Koreanischen oder Chinesisch-Taiwanesischen Volkes.
Vielleicht sollte man sich einfach mal die Bibel zur Hand nehmen, nachgucken, was wirklich drinsteht und wer die beste, logischste und überzeugendste Erklärung für bestimmte Sachverhalte liefert, darf diese in die wiedervereinigte Lehre einbringen.
So kompliziert ist das Teil ja gar nicht, dafür aber so aussagekräftig, daß man auf jede über die Bibel hinausgehende theologische Aussage verzichten oder zur reinen Theorie deklassieren kann.
Dann muß man sich allerdings mal überwinden und auf Tradition scheißen. Man sollte sich nicht der Vergangenheit wegen die Zukunft immer wieder auf's Neue versauen (lassen).

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